Mein erstes Treffen im Rahmen meines Projektes mit Rolf fand am Flughafen Zürich statt. Er ist dort für die ganze Schliesstechnik verantwortlich. Da ich mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen konnte, war der Rundgang für mich sehr interessant. Durch meine vielen Fragen zu diesem spannenden Beruf rückten meine Interviewfragen in den Hintergrund. So machten wir ca. zwei Wochen später noch mal einen Termin aus, in dem er mir meine Interviewfragen beantwortete. Das zweite Treffen fand im gemütlichen Rahmen bei ihm zu Hause statt.
Rolf erzählte mir, dass er die ersten zehn Jahre in einem kleinen Dorf im Thurgau aufwuchs. Danach zog die ganze Familie nach Bülach um. Dort blieb er auch bis nach seiner Lehrzeit als Schreiner. An seine Jugendzeit erinnert sich Rolf gerne. Er lernte dort viele Freunde kennen mit denen er auch zum Teil heute noch in Kontakt ist.
Rolf erzählte mir, dass er vor 30 Jahren bei der internen Schreinerei am Flughafen zu arbeiten begann. Nach einer Weile wurde er dann angefragt, ob er die Führung der Schliesstechnik am Flughafen übernehmen möchte. Nach der Aus- und Weiterbildung machte er dies dann auch – über 20 Jahre lang.
Das Haus in dem Rolf jetzt wohnt, kaufte er vor 15 Jahren. Er renovierte das ganze Gebäude mit Hilfe von seinem Bruder. Dies war eines seiner grössten Bauprojekte und dauerte ca. fünf Jahre lang. Als wir über weitere wichtige Ereignisse in Rolfs Leben sprachen, war dies Familie, Kinder, Scheidung, seine zweite Ehe mit Sandra, zusammenziehen mit Sandra und ihren Kindern.
Das Lebensmotto von Rolf „geht nicht, gibt es nicht‘‘ begleitete ihn auch durch all diese Jahre. Sein grösster Wunsch erfüllt er sich jetzt gerade mit seiner Frau. Sie ziehen beide Ende Februar nach Schweden. Sie haben dort ein schönes Haus mit viel Umschwung gekauft. Rolfs Ziel ist dort eine eigene Schreinerei aufzubauen, die er mit der Hilfe von seiner Frau führen möchte. Als wir darauf zu sprechen kamen, was ihm denn an diesem Lande so gefiele, erzählte er, das Land mit seiner Weite und die unberührte Natur. Diese haben sie beide durch vielen Ferien in Schweden sehr gut kennen wie auch schätzen gelernt. Durchdass, dass es ihnen so gefiel, reifte auch bei beiden immer mehr der Gedanke, dass sie doch gerne dort leben möchten. So war die Entscheidung, dass sie dorthin auszuwandern wollten, nicht verwunderlich. Als meine nächste Frage war, was er denn hier vermissen werde, abgesehen von seiner Familie und seinen Freunden, schmunzelte er. Die Vielfalt der Natur auf kleinem Raum, die Pünktlichkeit der Menschen, die Infrastruktur und gewisse Lebensmittel werden ihm schon fehlen.
Bei meiner Frage, was denn für ihn Glück bedeute, sagte er, mit der richtigen Frau zusammen zu sein, gesund zu sein, wie auch Dinge, die man gerne machen möchte auch umzusetzen.
Nun näherte sich unser Gespräch immer mehr dem Ende zu. Ich bedankte mich ganz herzlich für die Zeit, die Rolf sich genommen hat für mein Projekt, wie auch für die spannenden Gespräche. Es war eine tolle Stimmung, die unser Interview in Windeseile vergehen liess.